Gefühle, die wir nicht aussprechen, verschwinden nicht. Sie sinken tiefer. Sie graben sich ein in unser Feld, verdichten sich in unserer Energie und beginnen, unser Denken, Handeln und Erleben zu beeinflussen. Oft geschieht das leise. Unbemerkt. Bis wir merken, dass unsere Sicht auf die Welt getrübt ist, unsere Gedanken sich um dieselben Themen drehen, unser Herz schwer ist.

Unausgesprochene Gefühle haben Macht. Sie führen dazu, dass sich unsere Schwingung senkt, dass wir uns selbst verlieren in einem inneren Drama, das kaum mehr zu stoppen ist. Und sie finden Nahrung: durch unsere Gedanken, durch Erinnerungen, durch das, was wir im Außen suchen – wie etwa in sozialen Medien. Die Algorithmen zeigen uns das, was wir ohnehin fühlen. Und bestärken so unsere Wunde.

Doch es gibt einen Ausweg. Einen stillen, klaren Pfad zurück in die innere Freiheit. Lass uns diesen Weg gemeinsam erkunden.

Dieser Blogartikel ist der zweite Artikel meiner Reihe zum Thema bewusste Verbindungen leben.

Hier findest du alle Artikel dieser Serie:

Wenn du mich fragst, wie ich zu gerade diesem Thema gekommen bin, weil sich in der derzeitigen Zeitqualität Beziehungen verändern. Plötzliche Trennungen, Abschiede, Kontaktabbrüche sind Ausdruck einer wahrhaft transformierenden Jahresenergie bei der gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Wachstum bedeutet Bewegung und dies geschieht nun.

In diesem Blogartikel liegt mein Fokus auf der Betrachtung unserer Gedanken und Gefühle. Je nach dem welche Färbung sie haben und sie genährt werden, bestimmen sie unser Handeln- nicht nur in spirituellen und bewussten Beziehungen.

Saskia Dauvermann

Wenn Gefühle sich festsetzen – die Abwärtsspirale beginnt

Unausgesprochene Gefühle sind wie nicht gelebte Energie. Sie wollen Ausdruck finden – und wenn das nicht gelingt, beginnen sie, sich zu stauen. Was uns vielleicht als Selbstschutz erscheint („Ich will niemanden belasten“, „Es bringt doch nichts, darüber zu sprechen“), wird schnell zu einer inneren Last. Das Drama beginnt im Inneren – und zieht uns langsam in die Tiefe.

Auf der Suche nach Verarbeitung und Verständnis wenden wir uns dem Außen zu. Ein natürlicher Prozess, um Erlebtes zu besprechen und einordnen zu können. Allerdings hat unsere Wahl in welcher Form wir Klärung und Draufsicht gestatten, Einfluss darauf, welche neuen Betrachtungsweisen in unser System gespült werden.

Wenden wir uns Menschen zu, die Ähnliches erlebt haben, werden wir deren Sichtweise hören und entsprechend unserer Resonanz gestatten wir, dass wir Wahrheit anderer als eigene annehmen. Anstelle einer neutralen Einordnung schwingen wir uns in fremde Felder ein.

Hier möchte ich Bewusstsein schärfen, was automatisch geschieht, wenn wir aus Schmerz und Unverständnis neue Quellen auftun, die uns erklären sollen, was wir nicht begreifen und diesen Quellen unsere Macht geben.

Wie Gedanken und Gefühle sich gegenseitig verstärken

Jedes unausgesprochene Gefühl sendet Schwingung aus. Wenn du etwa Enttäuschung, Schmerz oder Wut nicht teilst, sondern in dir behältst, beginnt dein System, in dieser Frequenz zu schwingen. Deine Gedanken greifen das auf: „Wieso hat sie das getan?“, „Was habe ich falsch gemacht?“, „Ich bin wohl nicht wichtig genug.“

Diese Gedanken erzeugen neue Gefühle: Resignation, Trauer, Bitterkeit. Ein Kreislauf entsteht. Du fühlst etwas, denkst darüber nach, verstärkst es – und fühlst es noch mehr. So zieht es dich immer tiefer in eine Abwärtsspirale, aus der es schwer ist auszubrechen.

Die Macht der Gedanken und Gefühle verstehen

Dieser Mechanismus ist uns häufig nicht bewusst, da wir uns mittendrin erleben und die nötige Distanz fehlt, wertfrei auf Situationen zu blicken. Wenn wir begreifen, dass Gedanken, aber auch Gefühle Macht besitzen, und dass wir es sind, die ihnen erlauben, sie immer weiter zu nähren, sind wir einen großen Schritt weiter. Denn häufig ist uns dies eben gar nicht bewusst.

Wir denken, wie wir immer denken und fühlen, was wir immer fühlen. Wir hinterfragen nicht. Wir glauben, was unser Verstand uns erzählt und spüren die Gefühle, die hochkommen. Aber was davon ist die Wahrheit?

In einem Zustand emotionaler Überforderung, wo das Chaos ringsherum wirbelt, ist es schwer in sich ausgerichtet zu sein. Wir verlieren uns. In Gedankenkonstrukten, Erklärmodellen, Interpretationen und Spekulationen. Wir lösen uns von unserer Wahrheit und können uns selbst immer weniger spüren, weil sich immer mehr „Fremdes“ auf uns drauf legt.

Gedanken beeinflussen deine Schwingung

Hinzu kommt: Diese Frequenz hat Auswirkungen. Nicht mehr, dass dein Blick an Klarheit verliert, du wirst selbst nicht mehr klar gesehen. Missverständnisse nehmen zu. Menschen reagieren auf deine unbewusste Schwingung, nicht auf deine Worte. Und du wirst in deiner Verletzung bestätigt – was alles nur noch schmerzhafter macht.

Wenn wir diesen Mechanismus erkennen, können wir beginnen, bewusst zu unterbrechen. Es geht nicht darum, das Gefühl zu unterdrücken – sondern darum, die Gedanken zu hinterfragen, die es nähren. Was ist wirklich wahr? Was interpretiere ich hinein? Sobald du diesen inneren Dialog bewusster führst, verändert sich dein Erleben.

Wenn Social Media deine Wunde spiegelt

In Momenten emotionaler Verletzlichkeit greifen viele zur Ablenkung – oder zur Bestätigung. Social Media wird zur Projektionsfläche: Wir scrollen, lesen Posts, sehen Reels, tauchen ein. Und weil die Algorithmen darauf reagieren, was uns beschäftigt, zeigt uns unser Feed genau das: Aussagen, Zitate und Erfahrungsberichte, die unsere aktuelle Sichtweise bestätigen.

Das mag anfangs tröstlich wirken. Doch was passiert, wenn du dich gerade in einer Verletzung befindest? Wenn du im Glauben bist, falsch behandelt worden zu sein? Dann spiegelt dir dein Feed genau das: Inhalte über narzisstisches Verhalten, emotionale Manipulation oder toxische Muster. Und plötzlich scheinst du dich im Recht zu fühlen – obwohl dein inneres Drama längst den Blick verzerrt.

Du kannst nicht kontrollieren, wie andere deine Worte oder Taten wahrnehmen. Jeder versteht Dinge anders, je nach dem in welcher Situation er gerade ist. Achte einfach darauf, ehrlich, mit Liebe und nach deinen Werten zu handeln.

So schaukelt sich das innere Drama weiter hoch. Was als kurzer Moment der Ablenkung begann, wird zum Verstärker unserer Gefühle. Wir verlieren die Fähigkeit zur neutralen Betrachtung. Alles scheint sich gegen uns zu richten. Der Schmerz wird zur Wahrheit. Und wir verharren in einem emotionalen Echo, das keine Lösung, sondern nur mehr Leid bringt.

Deine Aufmerksamkeit bestimmt deine Resonanz

Egal wem wir unsere Aufmerksamkeit schenken, besitzt Teile unsere Macht. Das ist wichtig zu verstehen. Du bestimmst selbst den Fokus, wohin du deine Gedanken und Gespräche lenkst. Gedanken und Gefühle bedingen sich gegenseitig und verstärken einander. Wenn du im Zustand emotionaler Überforderung bist, suchst du einen Anker. Derzeit findest du ihn nicht in dir, weil du erschütterst wurdest. Deshalb der Blick ins Außen. Du wählst deine Projektionsfläche und damit die Schwingungsfrequenz.

Social Media besitzt eine ungeheure Dynamik, die wir nicht kontrollieren können. Der Algorithmus ist schneller und präsentiert uns immer „passendere“ Posts. Das Feld verändert sich und du verlierst dich im Scrollen und Bestätigt fühlen. Social Media sind dann gefährlich, wenn du nicht in deiner Mitte ruhst. Denn sie entmachten dich und führen dich in Felder, wo du ohne sie vielleicht nie hingeschaut hättest.

Die Gefahr der Gedanken: Wenn Stille zu Ghosting wird

Mir ist es selbst passiert. In der Trauer eines erlebten plötzlichen Kontaktabbruchs scrollte ich durch den Feed. Mir wurden verschiedene Posts unterschiedlichem Inhalts angeboten, mit denen ich mal mehr mal weniger resonierte. Wo ich anfangs mit „Rückzug“ und „Stille“ resonierte und dies besser verstehen wollte, wurden mir bald Posts mit Ghosting, Gaslighting und Narzissmus vorgeschlagen.

Die Dynamik von Instagram versuchte meinen Fokus zu lenken. Ich gebe zu, ich wusste noch nicht einmal, was Gaslighting und Narzissmus bedeuteten, weil ich mich nie damit beschäftigt hatte. Warum auch? Dahin bestand bis dato keinerlei Resonanz. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte, aber ich glaubte an die Person, die mich triggerte. Ich verließ das Feld rasch, denn ich fühle Energien, Schwingungen und Frequenzen stark. Ich beschloss: das ist kein Feld, in dem ich mich aufhalten wollte!

Veränderung ist Schlüssel für Neuausrichtung

Ich distanzierte mich von den äußeren Eingebungen und fand Trost im Glauben. Mag etwas kitschig klingen, aber so war es. Mein Fokus verlagerte sich und so verändert sich vielleicht auch dein Fokus, wenn du bewusst das richtige Schwingungsfeld wählst.

Wie ich in meinem 1. Blogartikel dieser Serie Wenn Bewusstwerdung trennt und Wachstum schmerzt schon erwähnte, habe ich für mich Liebe als Feld der Ausrichtung meiner Gedanken gewählt. Das war nicht einfach. Meine Gedanken versuchten mir alles mögliche zu erzählen, aber ich lenkte sie zurück. Diese Zeit hat mich emotional nicht nur gefordert, sondern auch erschöpft. Stetige Gedankenkontrolle, um im rechten Schwingungsfeld zu bestehen, ist eine Herausforderung.

In meiner Bewusstseinsreise Mai 2025 fing ich an, meine Gedanken zu verändern. Ich beschloss keine bewertenden, kommentierenden sowie niedrigschwingende Gedanken zuzulassen. Den perfekten Dreh habe ich noch nicht 100% raus, aber es hat mir viel gebracht, mich in meiner Schwingung neu auszurichten.

Wenn du nun an dieser Stelle stehst und dich widererkennst: Was ist der erste Schritt zur Heilung? Anerkennen, was ist. Wieder bewusst wählen, wohin du deine Aufmerksamkeit richtest – und dein inneres Erleben nicht länger durch äußere Filter definieren lässt.

Gedanken und Gefühle

Zurück in die Mitte – aus der Bewertung in die Klarheit

Heilung beginnt dort, wo du das Drama verlässt. Nicht, indem du Gefühle unterdrückst oder dich zwingst, positiv zu denken. Sondern indem du innehältst. Beobachtest. Und Mitgefühl entwickelst – für dich selbst.

Denn du musst den Teufelskreis sich stetig anheizener Gedanken und Gefühle durchbrechen. Erkennen, dieses Muster nährt dich dich. Spüren, es zieht deine gesamte Schwingung herunter. Verstehen, dass es dich nicht aus dem Chaos holt und dir Klarheit schenkt. Du selbst stehst in unmittelbarer Eigenverantwortung, diesen Kreislauf zu verlassen. JETZT!

Egal wie lange es gedauert hat, unterbrich ihn und ermächtige dich selbst! Bewerte dein Tun nicht. Es war Ausdruck von emotionaler Überforderung und dem Wunsch, Antworten zu finden. Daran ist nichts Verwerfliches. Wenn du wieder du selbst bist, reinige dein Denken und dein Gefühlserleben, um zur Ruhe zu kommen.

Finde Klarheit in dir. In dem du dir erlaubst, deine eigene Wahrheit zu fühlen. Und dir zutraust, über dich hinauszuwachsen. Allein, ohne äußere Beeinflussung und Social Media. Du stehst für dich allein. Eigenständig. Du kannst stolz auf dich sein.

Die Kraft der neutralen Beobachtung

Neutralität ist keine Gefühllosigkeit. Es ist eine innere Haltung, die es dir erlaubt, auf das zu blicken, was ist – ohne sofort zu werten. Wenn du beginnst, deine Gefühle nicht mehr als gut oder schlecht, richtig oder falsch einzuordnen, öffnet sich ein neuer Raum: der Raum für Bewusstsein.

In diesem Raum erkennst du: Dein Schmerz ist nicht deine Identität. Deine Emotionen sind Wegweiser – nicht Urteile. Deine Gedanken sind nicht die Wahrheit – sondern Konstrukte deines Verstandes. Und in diesem Erkennen liegt Befreiung.

Was vorher schwer und übermächtig wirkte, wird handhabbar. Du wirst Zeuge deines eigenen Erlebens – statt Opfer deiner Geschichten. Das Drama verliert an Kraft. Und deine Energie kann wieder fließen. Die Wunde wird nicht übergangen – sondern integriert.

Du übernimmst wieder die Regie deines Lebens. Selbstbestimmt. Autonom. Frei.

Die Wahl zur Rückverbindung – bewusst fühlen, bewusst heilen

Jeder Moment bietet dir eine Wahl: Willst du weiter in der Schleife kreisen oder zurück zu dir kommen? Bewusste Heilung beginnt mit dem Mut, dich selbst zu halten. Ohne Antwort. Ohne Lösung. Einfach da zu sein für dich. Und du schaffst das. Ich glaube fest daran. Das Universum schubst uns in die Richtung, wo Erkenntnis und Wachstum geschehen kann. Darum geht es bei bewussten Verbindungen.

Rituale, Atemarbeit, Meditation, Journaling oder stille Spaziergänge können dich dabei unterstützen. Auch die bewusste Entscheidung, Social Media für eine Weile zu meiden, kann dir helfen, wieder in deinen eigenen Rhythmus zu finden.

Lenke den Fokus auf die Dinge, die dich nähren und du genierest mehr davon.

Je mehr du dir erlaubst, in deiner eigenen Frequenz zu verweilen, desto klarer wird dein Blick. Und desto liebevoller wird dein Umgang mit dir selbst und deinem Erleben. Du beginnst zu unterscheiden: Was gehört zu mir – und was ist nur ein Echo alter Erfahrungen? So entsteht Raum für neue Perspektiven, für echte Lösungen und für eine Wiederverbindung mit deinem inneren Licht.

bewusste Beziehungen

Unausgesprochene Gefühle haben Macht – aber sie müssen dich nicht lähmen.

Als ich mit einem plötzlichen Kontaktabbruch konfontiert wurde, war ich überfordert, weil ich lange Zeit nicht einschätzen konnte, was da passierte. War es Rückzug, Stille, Ghosting? Du merkst selbst, wie unterschiedlich stark diese Begriffe schwingen und, welche Gedanken sie in dir in Gang setzen, würdest du deinen Fokus in eine der Richtungen vertiefen.

Du darfst sie anerkennen, fühlen, wandeln. Du darfst aus der Spirale aussteigen. Es braucht keine perfekte Lösung, sondern präsente Bewusstheit.

Wenn du spürst, dass du in einer Abwärtsspirale feststeckst, halte inne. Kehre zu dir zurück. Und erinnere dich: Du bist nicht deine Gedanken. Du bist nicht dein Schmerz. Du bist das Bewusstsein, das beides beobachten kann.

Im Raum für Bewusstsein unterstützen wir uns genau dabei: Klar zu sehen. Sanft zu fühlen. Und gemeinsam zu wachsen. Komm gern dazu – dein Licht wird gebraucht.

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